Krankenversicherung in Deutschland 2024
Kurz zusammengefasst: Krankenversicherung in Deutschland
- In Deutschland gibt es zwei Hauptsysteme der Krankenversicherung: GKV und PKV.
- Die PKV hat eine lange Geschichte, reicht bis ins 18. Jahrhundert zurück.
- Ein Wendepunkt für die PKV war 1924, als Menschen aufgrund der Inflation vermehrt zur PKV wechselten.
- In den 1930er Jahren entwickelte die PKV individuellere Tarife.
- Heute ist die PKV ein Wirtschaftsunternehmen mit etwa 50 aktiven Unternehmen und basiert auf individuellen Prämienfaktoren.
- Die PKV bietet keine beitragsfreie Mitversicherung von Familienangehörigen.
- PKVs können Gewinne erwirtschaften und Altersrückstellungen portieren.
Krankenversicherung Tipps | Wissenswertes, Infos, Grundlagen zur PKV
In diesem Abschnitt unserer Informationsseite zur Privaten Krankenversicherung (PKV) möchten wir Ihnen einen Überblick über die beiden Hauptsysteme der Krankenversicherung in Deutschland geben: die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) und die Private Krankenversicherung (PKV). Sie erhalten Einblicke in die historische Entwicklung dieser Systeme und erfahren, welche Personengruppen in welchem System versichert sein können. Zudem werden die wesentlichen Unterschiede zwischen der GKV und der PKV erläutert.
Private Krankenversicherung (PKV)
Die private Krankenversicherung (PKV) in Deutschland hat eine lange Geschichte, die bis in die Mitte des 18. Jahrhunderts zurückreicht. Trotz ihrer frühen Entstehung fand sie nach der Gründung der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) im Jahr 1883 zunächst keine große Verbreitung. Ein Grund dafür war, dass der Mittelstand zu dieser Zeit über ausreichend finanzielle Mittel verfügte, um sich selbst gegen hohe Arztkosten abzusichern.
Eine signifikante Wende erfuhr die PKV jedoch im Jahr 1924, einem Jahr, das durch starke Inflation geprägt war. In dieser Zeit erlitt der Mittelstand erhebliche Vermögenseinbußen und konnte die Kosten für medizinische Behandlungen bei Krankheiten nicht mehr selbst tragen. Die Menschen wandten sich in dieser Notlage verstärkt der PKV zu, da ihnen der Zugang zur GKV gesetzlich verwehrt blieb. Bis 1924 beschränkte sich das Angebot der PKV hauptsächlich auf die sogenannten Tagegeldverdiener, was die Möglichkeiten der Absicherung deutlich einschränkte.
Entwicklung der PKV
Im Laufe der Zeit entwickelte die private Krankenversicherung (PKV) zunehmend umfassendere Tarife, um Kosten für ärztliche Behandlungen und Medikamente besser abdecken zu können. Anfangs ähnelten diese Tarife noch stark denen der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV). Eine wesentliche Weiterentwicklung und Neugestaltung der Tarifstrukturen fand jedoch in den 1930er Jahren statt. In dieser Phase wurden die Grundlagen für eine ausgeklügeltere Kalkulation von Leistungen und Beiträgen gelegt.
Die Berechnung basierte auf speziellen Krankheitskostentarifen, was eine zuverlässige Absicherung gemäß den abgeschlossenen Versicherungsverträgen ermöglichte. Mit diesen Entwicklungen brachte die PKV erstmalig Tarife auf den Markt, die speziell auf die individuellen Bedürfnisse der Versicherten zugeschnitten waren. Diese Innovation markierte einen bedeutenden Schritt in der Geschichte der privaten Krankenversicherung, indem sie den Versicherten maßgeschneiderte Absicherungsoptionen bot.
Private Krankenversicherung – Heute
Heutzutage funktioniert eine private Krankenversicherung (PKV) als Wirtschaftsunternehmen, das für die Kostendeckung bei Krankheit zuständig ist. Der Verband der privaten Krankenversicherungen umfasst derzeit etwa 50 aktive PKV-Unternehmen. Die Finanzierung einer jeden privaten Krankenversicherung erfolgt hauptsächlich durch die Prämien ihrer Mitglieder.
Diese Prämien werden auf Basis verschiedener Faktoren berechnet, darunter das Alter des Versicherten, sein Geschlecht, der Gesundheitszustand zum Zeitpunkt des Vertragsabschlusses und der Umfang des gewählten PKV-Tarifs. Bei einem als zu hoch eingestuften Gesundheitsrisiko kann die PKV einen Antragsteller ablehnen oder einen Risikozuschlag erheben – eine Möglichkeit, die die gesetzliche Krankenversicherung (GKV) nicht hat.
Im Gegensatz zur GKV bietet die PKV keine beitragsfreie Mitversicherung von Familienangehörigen an, sodass für Kinder und Ehepartner separate Beiträge zu zahlen sind.
Ein weiterer Unterschied zur GKV ist, dass PKVs Gewinne erwirtschaften können, die neben den Altersrückstellungen den Versicherten gutgeschrieben werden können. Dies dient dazu, dem Anstieg der Prämien entgegenzuwirken oder Beiträge zu erstatten.
Bei einem Wechsel der PKV können heutzutage die meisten Altersrückstellungen zum neuen Versicherer übertragen werden (sogenannte Portierung).
Beratung PKV
Für einen Vergleich von Angeboten der privaten Krankenversicherung stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Senden Sie uns einfach eine unverbindliche Anfrage. Wir fordern für Sie Angebote von den von Ihnen gewünschten Versicherern an und vergleichen diese detailliert, um das passende PKV-Angebot für Ihre Bedürfnisse zu finden.
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